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„Im Osten nichts Neues“ – Studie im Auftrag des BMWI bagatellisiert den Strukturwandel an ostdeutschen Automobilstandorten

„Im Osten nichts Neues“ - Studie im Auftrag des BMWI bagatellisiert den Strukturwandel an ostdeutschen Automobilstandorten

Strukturwandel findet immer auch auf regionaler Ebene statt. Daher war es außerordentlich wichtig, dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) im Rahmen eines breit angelegten Transformationsdialoges eine Studie beauftragt hat, die regionalen Ausprägungen des automobilen Strukturwandels detailliert zu untersuchen. Die Ergebnisse der Studie wurden im Oktober 2021 vorgestellt und veröffentlicht. Ostdeutsche Standorte spielen in der Studie überwiegend eine nur untergeordnete Rolle.

Einige Kostproben aus der von IW Consult/Fraunhofer IAO erstellten Studie: Bei den 118 Regionen mit überdurchschnittlich hoher Bedeutung der Automobilwirtschaft hat es Leipzig gerade mal auf Platz 99 geschafft (punktgleich mit dem thüringischen Landkreis Schmalkalden-Meiningen). Bei den 40 besonders vom Strukturwandel betroffenen Regionen ist Chemnitz trotz einer bekanntermaßen hohen Bedeutung konventioneller Antriebstechnologien durch das Bewertungsraster gefallen und in dieser Liste nicht vertreten. Und bei den 34 Standorten mit guter Positionierung in den Zukunftsfeldern Elektrifizierung, Automatisierung und Vernetzung ist Ostdeutschland nur mit einem Standort vertreten – dem Landkreis Bautzen, der dieses Privileg der Batteriefertigung von Daimler in Kamenz und einem strukturschwachen Umfeld verdankt. Zwickau mit dem zur Zeit größten Werk in Europa zur Fertigung von Batterie-elektrischen Fahrzeugen oder Dresden mit seinen TOP-Unternehmen im Halbleiter-Bereich finden keine Erwähnung.

Anlass für Dr. Jens Katzek, Geschäftsführer des ACOD (Automobilcluster Ostdeutschland) mit dem Chemnitz Automotive Institute (CATI) und mit automotive thüringen (at) als einem der direkt betroffenen Automobilnetzwerke zu den Ursachen dieser an der Realität vorbeigehenden Ergebnisse zu sprechen.

Das Interview mit Prof. Dr. Werner Olle (Direktoriumsmitglied CATI) und Rico Chmelik (Geschäftsführer automotive thüringen) finden Sie unter https://www.acod.de/news/details/auswirkungen-der-transformation-studie-bagatellisiert-regionale-strukturrisiken

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